Grußworte

Ina Scharrenbach

Dreißig Jahre AAV

Dreißig Jahre AAV – das sind drei Dekaden, in denen der Verband bereits mit ausgewiesener Fachlichkeit und mit überaus großem Engagement an der Aufbereitung belasteter Grundstücke arbeitet. Als 2013 die Umbenennung in „Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung“ erfolgte, wurde das erklärte Ziel dieser Arbeit noch einmal unterstrichen: Es geht darum, Grund und Boden für neue Nutzungen zu ertüchtigen und als Bauland verfügbar zu machen.

Das ist dringend notwendig, denn in unserem dicht besiedelten Land sind bebaubare Flächen Mangelware. Hier werden wir gegensteuern, um weiter Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Rund 80.000 zusätzliche Wohnungen müssen in Nordrhein-Westfalen jedes Jahr entstehen, um den weiter zunehmenden Bedarf zu decken. Und den gibt es nicht nur in den Metropolen und Universitätsstädten, sondern auch in vielen mittelgroßen und kleineren Gemeinden.

Die Landesregierung hat deshalb die finanzielle Förderung für Wohnraum erhöht und auch verbreitert: Es gibt mehr Geld, und damit unterstützen wir den Bau von Mietwohnungen und Eigenheimen ebenso wie die Modernisierung der Bestände. Und wir haben mit der Novelle der Bauordnung, die im Januar 2019 in Kraft tritt, die Weichen für mehr Neubau gestellt. Die rechtlichen Voraussetzungen, um das Bauen zu beschleunigen und die Kostensteigerungen zu dämpfen, sind so günstig wie nie zuvor. Ein wichtiger Aspekt des neuen Gesetzes ist, dass durch vereinfachte Abstandsregelungen die Nachverdichtung erleichtert wird. Wir sorgen also dafür, dass vorhandene Grundstücke effizient bebaut werden können und folgen damit konsequent dem Prinzip „Innen- vor Außenentwicklung“.

In Sachen Förderung und Gesetzgebung haben wir optimale Bedingungen geschaffen. Damit tatsächlich mehr gebaut werden kann, brauchen wir nun auch verfügbare Grundstücke. Deshalb gilt es jetzt mehr denn je, alle Potenziale auszuschöpfen. Und dazu gehören die über 90.000 Altablagerungen und Altstandorte, die wir in Nordrhein-Westfalen haben. Dafür werden die Expertise des AAV, seine Erfahrung und seine Kompetenzen auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten dringend benötigt. Die Kommunen brauchen weiterhin die Unterstützung des Verbandes, und zwar immer stärker im vorausschauenden Flächenrecycling.

Auch die Landesregierung setzt alles daran, ungenutzte Flächen wieder in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Ob Gewerbe-, Verkehrs-, Militär- oder andere Brachflächen: Wir holen die Akteure an einen Tisch, die solche Grundstücke in ihrem Portfolio haben, und suchen gemeinsam Wege für die Aufbereitung und Neunutzung.

Mit dem Jubiläum des AAV verbindet sich die Bitte, fortzufahren mit der wirkungsvollen und zuverlässigen Arbeit der zurückliegenden Jahre. Diese Arbeit ist und bleibt eine wesentliche Voraussetzung für zukunftsfähige Städte, für das Wachstum unserer Wirtschaft und für die dringend benötigte Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. In diesem Sinne danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbandes und wünsche Ihnen und uns allen weiterhin sichtbare Erfolge bei der neuen Nutzung der Flächen-Ressourcen in Nordrhein-Westfalen.

Ina Scharrenbach
Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen